Wissenswertes

Was ist Buchweizen?

Obwohl der Name es nahelegt, handelt es sich bei Buchweizen botanisch nicht um ein echtes Getreide. Er gehört nicht zu den Süßgräsern, sondern zur Familie der Knöterichgewächse und ist damit ein sogenanntes Pseudogetreide. Seine nussförmigen, dreikantigen Körner erinnern in der Form an Bucheckern, was wohl auch namensgebend war.

 

Besser als Getreide

Im Gegensatz zu klassischen Getreidearten wie Weizen, Roggen oder Gerste enthält Buchweizen kein Gluten, was ihn besonders wertvoll für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit macht.

Neben seinen agrarischen Vorteilen – Buchweizen wächst schnell, braucht wenig Dünger und gedeiht auch auf kargen Böden – überzeugt er durch sein Nährwertprofil:

-          Mit etwa 12–15g Eiweiß pro 100g und einer Vielzahl an essentiellen Aminosäuren (darunter Lysin, das in vielen Getreiden fehlt) stellt Buchweizen eine wertvolle pflanzliche Proteinquelle dar.

-          Ergänzt wird dies durch komplexe Kohlenhydrate, einen moderaten Fettanteil mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren sowie einem nennenswerten Gehalt an Ballaststoffen.

-          Darüber hinaus liefert Buchweizen wichtige Mikronährstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink und B‑Vitamine.

-          Besonders hervorzuheben sind auch seine sekundären Pflanzenstoffe, insbesondere das Flavonoid Rutin, dem entzündungshemmende, gefäßstärkende und antioxidative Wirkungen zugeschrieben werden.

 

Ein Superfood

Seine Eigenschaften machen Buchweizen zu einer attraktiven Zutat für gesundheitsbewusste Menschen – und auch für die medizinische Ernährung. Studien weisen auf positive Effekte bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, der Senkung des Blutdrucks sowie der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. In der Volksmedizin der Ukraine wird Buchweizen nicht nur als Lebensmittel, sondern auch als Heilstoff genutzt: etwa zur „Reinigung des Körpers“ von Umweltgiften oder als Teil von Diäten zur Rekonvaleszenz. Auch in pharmazeutischen Anwendungen finden sich Extrakte aus Blättern und Blüten.

Im Bereich Sport und Fitness gewinnt Buchweizen ebenfalls an Bedeutung. Sportler schätzen seine Kombination aus langkettigen Kohlenhydraten und hochwertigem Eiweiß, das für Muskelaufbau und Regeneration essenziell ist.

In veganen und glutenfreien Diäten ist Buchweizen mittlerweile ein fester Bestandteil.

Zudem ist er in der „Popular Culture“ in manchen Ländern tief verwurzelt – etwa in der Ukraine, wo Hretschka (гречка) weit mehr als nur ein Nahrungsmittel ist: Es ist kulturelles Symbol, Teil von Familienrezepten, Alltagsritualen und Festtagstafeln gleichermaßen.

 

Leckere Gerichte

Auch geschmacklich hat Buchweizen einiges zu bieten. Die Körner besitzen ein erdiges, leicht nussiges Aroma, das sich beim Rösten noch intensiviert.

In der Küche ist Buchweizen vielseitig einsetzbar:

-          als klassischer Brei (etwa in der osteuropäischen „Kasha“),

-          als Beilage zu Fleisch und Gemüse,

-          als Füllung in Teigtaschen oder Pfannkuchen,

-          und auch in süßen Zubereitungen mit Honig, Früchten oder Milch;

-          aus gemahlenem Buchweizen lassen sich Mehle für glutenfreies Brot, Pasta oder Crêpes herstellen.

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Nach dem Spülen wird Buchweizen in der Regel im Verhältnis 2:1 mit Wasser gekocht, bis die Körner weich, aber noch bissfest sind.